Veröffentlichung / Aktualisierung: 2014 / 2023
Neuhausen, Soldatenhäuser, Schwarzloh
Luftaufnahme vom 1948, Neuhausen, Soldatenhäuser u. Schwarzloh mit gekennzeichneten Gasthäusern
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Gasthaus Zur Knalhütte, Nr. 70
Dieses Gasthaus stand einst direkt an der Staatsgrenze zu Bayern. Die alte Knallhütte wurde um 1800 von Johann Wolfgang Ploß an der Stelle einstiges Wachhauses K. und K. Grenzwache erbaut. In dem Hause befand sich ein Bierschank und es wurde auch Grenzhandel u. a. mit Salz und Tabak getrieben. Über dem Eingang stand geschrieben: "Wer will borgen, der komme morgen; denn heut ist der Tag, wo man nicht borgen mag". Als die Vorarbeiten zur jetzigen neuen Hoferstraße begannen, ließ der damalige Besitzer Michael Merz aus Erkersreuth das alte Haus abtragen und errichtete dafür das neue Gasthaus und Wirtschaftsgebäude, jedoch ohne den erhofften Nutzen ziehen zu können, denn die "Neue Hofer Straße" verlief weiter südlich nach Neuhausen. Dar Betrieb des Gasthauses wurde anfangs 1940er Jahren beendet. Das Anwesen wurde dann bis zur Vertreibung weiter als eine Landwirtschaft betrieben.
Das ganze Objekt der Knallhütte wurde anfangs der 1950er Jahre abgerissen, da es sich schon hinter dem eisernen Vorhang befand.
Foto: Stiftung Ascher Kulturbesitz Rehau
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Gasthaus Johann Ludwig, Nr. 116
Diese Gaststätte stand einst direkt an der Staatsgrenze, gleich nebenan des Zollhauses Neuhausen. Im ersten Stock befand sich ein Tanzsaal. Es wurde nicht nur von Zöllner, sondern auch von den Bewohner des benachbarten bayerischen Neuhausen besucht. Von der Familie Ludwig wurde die Gaststätte bis zur Ende des II. Weltkrieges bewirtschaftet. Alle Anwesen des Schönbacher Ortsteils Neuhausen wurden anfangs 1950er Jahren abgerissen.
Gasthaus Johann Ludwig an der Staatsgrenze bei Neuhausen - um 1900, noch vor dem Bau des neuen Zollhauses,
altes Zollhaus ist im Hintergrund zu sehen, Foto: Stiftung Ascher Kulturbesitz Rehau
Das Gasthaus um 1950...
... und sein endgültiges Ende im Jahre 1952.
2 x Foto: Stiftung Ascher Kulturbesitz Rehau
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Gasthaus Lisette Dick, Nr. 145
Dieses Gasthaus stand einst im ehemaligen Ortsteil Soldatenhäuser, der sich vor dem Bahnübergang in der Richtung Schildern befand. Dieser Schönbacher Ortsteil wurde von den ausgedienten Soldaten aus dem Preußisch-Österreichischen Krieg gebaut. Der letzte Besitzer war Frau Lisette Dick. Sie war Kriegerwitwe und führte neben der Gastwirtschaft auch die Tabak-Trafik, mit dem Recht Zigaretten und Tabak verkaufen zu dürfen. Das Gasthaus wurde bis zur Vertreibung 1946 bewirtschaftet. In den 1950er Jahren wurde dieser Ortsteil, wo insgesamt 12 Anwesen standen, dem Erdboden gleich gemacht.
Gasthaus Lisette Dick, Soldatenhäuser um 1930, Foto: Stiftung Ascher Kulturbesitz Rehau
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Gasthaus Ernst Werner, Nr. 56
Dieses Gasthaus stand einst im Ortsteil Schwarzloh, unweit von der Bahnhaltestelle Schildern. Es wurde nur im Adressbuch von 1930 erwähnt. Es handelte sich vermutlich nur um eine kleine Bierschänke in einer Landwirtschaft. Das Anwesen wurde in der Nachkriegszeit abgerissen. Es ist uns keine Aufnahme bekannt.