In Haslau gab es einst 5 Mühlen. Sie wurden alle vom Frauenbach angetrieben. Stromabwärts waren es: 1. Hofmühle, 2. Schloßgartenmühle, 3. Teichmühle, 4. Petermühle und 5. Hammermühle. Überliefert worden ist nur die ehemalige Hammermühle.
Diese Mühle, die einst im Goldbachtal stand, war die höchst gelegene Haslauer Mahlmühle. Sie wurde schon 1668 in einem Testament nach Freiherrn von Moser genannt. 1893 besaß sie Caspar Frank, 1906 dann Müllerin Anna Frank. In den 1930er Jahren erwarb die Mühle Ernst Baumgartl. Das Baumgartl-Geschlecht bewirtschaftete dann die Mühle bis zur Vertreibung 1946. Die Mühle wurde mit 1 oberschlächtigem Mühlrad mit der Leistung von 2 Pferdestärken getrieben.
Die Mühle wurde anfangs der 1950er Jahre abgerissen.
Diese Mühle stand einst unterhalb des Haslauer Schloßes. Sie war die ganze Zeit über im Besitz der Familie Zeidler. Zuletzt war Martin Zeidler der Müller an der Schloßgartenmühle. Die Mahlmühle wurde mit 1 oberschlächtigem Mühlrad mit der Leistung von 2 Pferdestärken getrieben.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung verfiel die Mühle allmählich, bis sie schließlich anfangs der 1950er Jahre abgerissen wurde.
Die Teichmühle wurde nach ihrer Lage am Teich unter Haslau (Angerteich) benannt. 1893 war sie im Besitz von M. Pfeifer (Tittmann). Das Müller-Geschlecht Pfeifer setzte an der Mühle in vier Generationen bis zur Vertreibung 1946. Die Mahlmühle wurde angeblich bis zum Kriegsbeginn (1940?) betrieben. Im Adressbuch von 1941 wurde nur ein Landwirt Georg Pfeiffer erwähnt. Die Mühle wurde mit 1 oberschlächtigem Mühlrad mit der Leistung von 2 Pferdestärken getrieben. Bei der Mühle wurde auch eine Brettsäge und eine Brotbäckerei betrieben.
Neben der Mühle stand auch weit bekanntes Gasthaus "Zum Drahtzieher" (siehe Haslauer Gasthäuser), das von der Familie Lüftner bis zur Vertreibung 1946 bewirtschaftet wurde. Beide Anwesen wurden dann in den 1950er Jahren abgerissen.
Diese Mühle war wohl die älteste Haslauer Mühle (entsprechend der Haus-Nummerierung). 1859 war der Besitzer Sebastian Thumser. Später ging die Petermühle an das Müller-Geschlecht Bauer über, das die Mühle bis zur Vertreibung 1946 bewirtschaftete. Der Betrieb der Mühle wurde vermutlich in den 1920er Jahren eingestellt. Im Mühlen-Verzeichnis des Ascher Landes aus den 1930er Jahren ist diese Mühle nicht mehr aufgeführt. Der letzte Besitzer Anton Bauer hatte ein Fuhrwerk betrieben.
Die Mühle wurde anfangs der 1950er Jahre abgerissen.
Die Hammermühle (zwei übriggebliebene Objekte) steht bis Heute an der Straße nach Seichenreuth. Ursprünglich stand in dieser Gegend angeblich ein Hammerwerk, das aber schon vor 1700 geschlossen wurde. Im Haslauer Urbar von 1634-1732 ist ein Hammermeister Nikol Zeidler, dann Matheus Thumser und 1661 als Käufer Kaspar Doeberl verzeichnet. Dieser wird 1688 „Hammermüller” genannt. Sommer führt die „Hammermühle (also eine Mahlmühle) mit Brettsäge” an, später war sie eine Kattunfabrik. Zur Hammermühle gehörte der Hammermühlteich mit seinem hohen Damm im Tal des Frauenbaches.
Im Jahre 1822 hatte auf der Hammermühle Johann Adam Biedermann eine Baumwollspinnerei erbaut, die in jene Zeit über 100 Arbeiter beschäftigt hatte. Aber auch dieses Unternehmen hatte eine Lebensdauer von nur einigen zwanzig Jahren. Im Jahre 1850 wurde der Betrieb der Spinnerei ganz eingestellt. Die in Konkurs gegangene Spinnerei Biedermann in der Hammermühle mit 1200 Spindeln samt Mahlmühle, Landwirtschaft, Bäckerei, Sägewerk und vielen Grundstücken auf Haslauer und Seeberger Flur hatte die Firma Georg Adam Bareuther aufgekauft. Er richtete dort für seine Webwaren eine teilweise Appretur, und zwar eine Schermaschine, ein. Den größten Teil dieses Gebäudes Nr. 169 baute er für Wohnungen für seine bei ihm in Arbeit stehenden Familien um. In jener Zeit hatte die Firma G. A. Bareuther mit 600 Webstühlen, durchwegs Handstühle bei den Hauswebern, jährlich gegen 18.000 Stück gemischte Webwaren erzeugt. Die Webwarenfabrik G. A. Bareuther war die erste beim Kreis- als Handelsgerichte in Eger protokollierte Haslauer Firma. Auch wurde Bareuther Mitglied der Handels- und Gewerbekammer.
Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1892 führten die beiden Söhne Oskar und Gustav den Betrieb weiter. Als aber auch Gustav im Jahre 1898 gestorben ist, stellte die Firma Bareuther dann im Jahre 1899 ihren Betrieb ein. Im März 1900 verkauften Oskar Bareuther und die Witwe des verstorbenen Bruders Gustav die Gebäude im Ortsteil "Hammermühle" samt allen Nebengebäuden, Wiesen, Feldern und einem großen Teich an die Wiener Webereifirma Friedrich Graumanns Eidam u. Co. Diese Firma erzeugte Stoffe für Herrenhemden und Frauenkleider, ferner Frotteewaren. Ab 10.1.1934 war die Hammermühle endgültig in den Besitz der Firma C. B. Göldner übergegangen.
In den 1930er Jahren wurde die Mühle mit 1 oberschlächtigem Mühlrad mit der Leistung von 7,6 Pferdestärken und die restliche Anlage dann mit 1 Franzisturbine mit der Leistung von 14 Pferdestärken getrieben. Die ganze Anlage wurde praktisch bis zur Kriegsende betrieben. Während des II. Weltkrieges war hier ein großes Getreidelager. Im Fabrikareal waren aber noch weitere Vorratslager. Die Sachen wurden kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner im April 1945 an die Bevölkerung verteilt.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde der Betrieb eingestellt. Die Spinnerei wurde dann in der Nachkriegszeit abgerissen, übrig geblieben ist das Wohnhaus mit einer Betriebsgebäude der einstigen Hammermühle.
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