In Rossbach gab es einst 3 Mühlen:
Die Lazarusmühle (im Ortsdialekt die Lasermiehl) war das letzte Haus im Tal der Roßbach und gehörte zur Gemeinde Roßbach. Sie stand nur wenige Meter von der sächsischen Grenze entfernt, wo mit nur 507 m Meereshöhe Roßbachs tiefster Punkt lag, und war mit etwa 520 m Meereshöhe Roßbachs tiefstgelegenes Anwesen, sehr einsam, aber in wunderschöner Lage, und außerdem gerade dort, wo der durch den Pfannenstieler und Hohesteinbach verstärkte Ortsbach kräftig genug geworden war, um Mühlenarbeit zu leisten, aber in trockenen Jahren stellte sich gern Wassermangel ein. In unmittelbarer Nähe stand auch kleiner Mühlteich. Der Haupterwerbszweig war die Landwirtschaft.
Der Name rührt von Lazar-Lazarus her, wie etliche Besitzer mit ihren Vornamen hießen; Familienname Wettengel. Als Erster auf dieser Mühle wird 1585 Görg Schinteler, der "Müller" genannt, dann Lorenz Rospach, Wilhelm Wolff - † 1622, Hannß Schindler, Müller in Grundt 1635, Hannß Schindler, Müller im Grundt 1635, Michael Dietel, endlich Nikol Möscher; 1661 ist Haarbauer Müller, dann Christian Möschler. 1694 ist die Mühle Eigentum des Martinus Wettengel. Durch über 100 Jahre führten seine Nachfolger den Namen Lazarus Wettengel ... (Gustav Hoier, Was die Flur von Roßbach erzählt; Sonderdruck und Verlag Rudolf Löw, Roßbach). Der letzte Lazarus Wettengel starb 1816.
Danach kauft die Mühle Familie Goßler. Die Müllerei wurde, als der alte Goßler gestorben war, nicht weiter ausgeübt. Die Geschwister Goßler, es waren nur noch Mädchen, der Sohn Wolfgang ist nach Amerika ausgewandert, verkauften den Besitz an Herrn Karl Jäckel aus Roßbach. Am 7. September 1903 brannte die Mühle ab und wurde nicht wieder aufgebaut, wodurch Roßbach wohl sein schönstes Stück der ohne dies spärlichen Romantik eingebüßt hat. Die freigewordene Nr. 67 bekam ein bisher nicht numeriertes Uebel-Haus; Feld, Wiese und Wald hat Andreas Richter-Richterfärber auf Nr. 86 gekauft.
Im Ortsdialekt Saadmll = Mühle am Sand, beim Sand). Am linken Ufer des Ziegenbaches (Zinnbaches), gegenüber der Mühle, sind noch beträchtliche Haufen von Steingrieß zu sehen, welche aus dem tauben Gestein von der einstigen Zinnwäscherei bestehen. An dem Regnitzflüßlein hinauf, über und bei Regnitzlosau, sonderlich gegen die Grenze zu kann man noch genügsame Merkmale von dergleichen Waschwerk unstreitig antreffen und suchen", schreibt J. W. Krerschmann in seiner 1741 in Hof erschienenen Sammlung zu einer Belg-Historia des Markgrafenturns Brandenburg-Bayreuth.
Die Sandmühle Nr. 107 war das einsamste Haus von Roßbach, vermutlich erst um 1700 entstanden. In Bauers Land Charte 1716 fehlt die Sandmühle an der "Zigenfurt" noch, doch führt Hoier schon für 1705 den Mstr. Ludwig Zeidler, 1707 Mstr. Caspar Wagner als Müller in der alten Grün an. Nach dem erstgenannten Müller heißt der zweite 1725 „Müller auf der sog. LudI-MühI“ (Lu(d)l = Ludwig).
Seit 1735 hat sich der Name Sandmühle eingebürgert, z. B. Marcin Wagner, Müller auf der SandmühI (Zedtw. Inv. 1740). Zur "Sandmühle" führte ein „Weeg bey Nr. 112“ (laut Flureinteilung 1785). „Jener Weg von (Gottmannsgrün) nach der Banel-Mühl ist bis über die Sand-Mühle paszable“, steht im Anhang zur Josef. Karte.
Laut Rogler waren Müller an der Sandmühle:
1705 Ludwig Zeidler,
1707 Caspar Wagner (laut Blank-Stammbaum geboren 9. 10. 1672 in Neuberg und gestorben 30.1. 1726 in Roßbach,
1735 Martin Wagner.
Laut Zehntregister:
1760-83 Müller Martin Wagner,
1785 Johann Simon Wagner,
1797-1806 Mart. Wagner,
1811-1833 Simon Wagner,
um 1850 Kath. Heinrich.
Um 1900 wurde die Mühle von der Familie Rank bewirtschaftet.
1906 verkauft August Rank die Sandmühle an Herrn Karl Knöckel, Brauer in Rossbach Nr. 102. Letzter Müller an Sandmühle war dann sein Sohn Hermann Knöckel. Familie Knöckel wurde am 6.5.1946 na Bayern vertrieben. Die Sandmühle sollte dann 1948 oder 1949 abgebrannt worden (auf der Luftaufnahme von 1948 ist die Mühle noch sichtbar). Ascher-Rundbrief Nr.1/1950 schreibt: die Sandmühle ist abgerissen worden…
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